08110 Freiwillige Kompensation als Klimaschutzinstrument und wachsender Markt am Beispiel von atmosfair
Klimaschutz ist für viele Menschen mittlerweile kein Fremdwort mehr, sondern fester Bestandteil ihres Alltags. Dieser Beitrag stellt anhand eines Beispiels vor, wie mit der freiwilligen Kompensation der Treibhausgasausstoß abseits der politischen Bemühungen weltweit verringert werden kann. von: |
Klimaschutz ist für viele Menschen mittlerweile kein Fremdwort mehr, sondern fester Bestandteil ihres Alltags. Dieser Beitrag stellt anhand eines Beispiels vor, wie mit der freiwilligen Kompensation der Treibhausgasausstoß abseits der politischen Bemühungen weltweit verringert werden kann.
1 Einführung
Klimaschutz ist für viele Menschen mittlerweile kein Fremdwort mehr, sondern fester Bestandteil ihres Alltags. Ein Weg, den Treibhausgasausstoß abseits der politischen Bemühungen weltweit zu verringern, ist die freiwillige Kompensation. Mit diesem Instrument können CO2-Emissionen, die ein Flug, eine Schiffsreise oder eine Tagung verursachen, kompensiert werden. Ein Reisender, der CO2-Emissionen eines Flugs kompensieren will, zahlt dafür Geld an einen Kompensationsanbieter wie beispielsweise atmosfair. Dieser führt Projekte durch, die CO2-Emissionen in entsprechendem Umfang an anderer Stelle einsparen. Damit sollen einerseits Verbraucher in Deutschland zu einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen animiert und andererseits Menschen in Entwicklungsländern mit sozialen Projekten unterstützt werden, die zudem Emissionen einsparen. Abgesichert wird das durch einen aufwendigen Prozess der Genehmigung und Verwaltung der Projekte in Entwicklungsländern, die durch UN-akkreditierte und unabhängige Kontrolleure überwacht werden. Das Credo der gemeinnützigen GmbH atmosfair ist dennoch: Besser ist es, Emissionen nur dann entstehen zu lassen, wenn sie unvermeidlich sind, und sie dann zu kompensieren. Denn allein durch das Prinzip der Kompensation ist das Klima nicht zu retten – ein anderer Lebensstil muss her.
2 Das Klimaproblem: Warum soll man kompensieren?
Der Weltklimarat IPCC mahnte in seinem abschließenden Synthese-Band im November 2014, dass bis zum Ende des Jahrhunderts die fossile Energieproduktion weltweit beendet sein müsse. In dem neuen Sachstandsbericht erklären die Wissenschaftler, dass die Treibhausgasemissionen ab 2020 nicht mehr wachsen dürften, ansonsten drohten die Folgen des Klimawandels unkontrollierbar zu werden. Erklärtes Ziel der Staatengemeinschaft, festgelegt auf dem Gipfel 2010 in Cancun, ist es, die globale Erwärmung auf zwei Grad Celsius gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung zu begrenzen. Dafür darf die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre nur noch wenig ansteigen. Bis 2.050 müssen deshalb die globalen CO2-Emissionen um 80 Prozent sinken. Spätestens 2100 muss die ganze Welt CO2-frei ein. Die pro Kopf maximal zulässige Menge an CO2-Emissionen, um die Erderwärmung voraussichtlich auf zwei Grad Celsius zu beschränken, sind rund 2,3 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr. Die durchschnittliche Emissionsmenge eines Deutschen pro Jahr beträgt ca. 11 Tonnen.