07201 Produkt-Ökobilanzen – Methode und Anwendung
Produktbezogene Umweltmanagementmethoden werden immer wichtiger. Produkte sind heutzutage als wesentlicher Träger und Verursacher von Umweltbelastungen im Fokus und haben die eher an Organisationen, Unternehmen, technischen Prozessen und Anlagen ausgerichteten, traditionellen Umweltmanagementmethoden etwas in den Hintergrund gedrängt. Dieser Beitrag beschreibt zunächst die Hintergründe dieses Paradigmenwechsels und gibt einen Überblick über produktbezogene Umweltmanagementmethoden. von: |
1 Paradigmenwechsel der Umweltpolitik
Die konventionelle Umweltpolitik seit den 60er-Jahren basierte vor allem auf ordnungsrechtlichen Vorgaben in Form von Ge- und Verboten, Auflagen und Grenzwerten. Im Zentrum lag der anlagenbezogene Umweltschutz, der mithilfe nachgeschalteter Maßnahmen (End-of-pipe-Technologien) die Umweltbelastungen verringert. Dieser nachsorgende Umweltschutz kann die Umweltqualität zwar verbessern, stößt jedoch zunehmend an technische und vor allem ökonomische Grenzen. Weiterhin führten diese nachgeschalteten Lösungen nicht immer zu einer Vermeidung, sondern oftmals nur zu einer Verlagerung der Umweltbelastungen von einem Umweltmedium auf ein anderes bzw. von einer Lebenszyklusphase auf eine andere. Deshalb wurden Schritte eingeleitet, Umweltbelastungen von vornherein zu vermeiden.
Vom produktionszum produktbezogenen Umweltschutz
Zusätzlich wurde festgestellt, dass ein Großteil der Umweltauswirkungen von Produkten, deren Nutzung und deren Entsorgung stammt, weshalb sich der Blick vom rein produktionsbezogenen auf den produktbezogenen Umweltschutz wandte. Die Verlagerung von Umweltbelastungen sollte verhindert werden, indem der gesamte Lebenszyklus von Produkten und auch Dienstleistungen erfasst wurde.
Zusätzlich wurde festgestellt, dass ein Großteil der Umweltauswirkungen von Produkten, deren Nutzung und deren Entsorgung stammt, weshalb sich der Blick vom rein produktionsbezogenen auf den produktbezogenen Umweltschutz wandte. Die Verlagerung von Umweltbelastungen sollte verhindert werden, indem der gesamte Lebenszyklus von Produkten und auch Dienstleistungen erfasst wurde.
Neben der Verschiebung des Betrachtungshorizonts von den Anlagen zu den Produkten und von einzelnen Umweltaspekten zu einer ganzheitlichen Betrachtung über den Lebenszyklus werden die Fragen des Umweltschutzes heute nicht mehr isoliert, sondern im Kontext sozialer und ökonomischer Kriterien gesehen. Als neues politisches Leitbild hat sich der Begriff der Nachhaltigkeit etabliert. Unter Nachhaltigkeit wird nicht nur Umweltverträglichkeit verstanden, sie besteht vielmehr aus den Dimensionen „Umwelt”, „Ökonomie” und „Soziales”, für die es gilt, ein Optimum anzustreben.