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07021 Das Konzept Nachhaltigkeit in der Arbeitswelt

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem Begriff Nachhaltigkeit und was er für Unternehmen bedeutet, gibt Beispiele für gelungene Umsetzungen und Tipps für die Erstellung von Betriebsvereinbarungen zum Thema.
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1 Einführung

Die „Brundtland-Kommission” der Vereinten Nationen hat im Jahr 1987 definiert, dass eine Entwicklung nachhaltig ist, wenn sie „die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können” ( [1], S. 51). Der Bericht entwickelte erstmals ein Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung, ökologische, soziale und ökonomische Probleme wurden in ihre globalen Zusammenhänge gestellt.
Starke Nachhaltigkeit
Zu Beginn des Diskurses um Nachhaltigkeit standen ökologische Aspekte im Mittelpunkt. Inzwischen ist der Diskurs um Nachhaltigkeit und Wirtschaft breit gefächert: Kapitalismuskritik, sozial-ökologische Transformation, Nachhaltigkeit als Business Case etc. Gegenwärtig wird von einer Gleichrangigkeit der drei Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales ausgegangen. Allerdings entstehen bei einer solchen Betrachtung Zielkonflikte. Ein anderer Ansatz stellt die Gleichrangigkeit infrage und unterscheidet zwischen starker und schwacher Nachhaltigkeit. Merkmal starker Nachhaltigkeit ist es, das Naturkapital zu erhalten und das Wirtschaftssystem an diesem Erhalt des Naturkapitals mit auszurichten [2].
Schwache Nachhaltigkeit
Schwache Nachhaltigkeit liegt dann vor, wenn sich ein System als Ganzes zumindest in der Summe nicht verschlechtert. Schwache Nachhaltigkeit ist eine Art Minimalbedingung für Nachhaltigkeit im Sinne des Erhalts eines bestimmten Niveaus z. B. an Wohlfahrt oder Lebensqualität.
CSR
Nicht zuletzt bearbeiten Unternehmen Nachhaltigkeitsthemen im Rahmen von Corporate Social Responsibility (CSR) als freiwilliges und managementgesteuertes Engagement. CSR steht dafür, dass Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung in ihren Kerngeschäftsfeldern wahrnehmen. Es ist eine freiwillige Selbstverpflichtung zu verantwortlichem Handeln entlang der gesamten Wertschöpfungskette: Einkauf, Transport, Produktion, Konsum, Entsorgung etc. Gemeint sind langfristige Strategien zur Unternehmensentwicklung, um ökonomische, soziale und ökologische Ziele einzubeziehen. Diese Verantwortung soll über die ohnehin gesetzlich verpflichtenden Anforderungen hinaus wahrgenommen werden. Leider bleiben nicht wenige Organisationen hinter ihren formulierten Ansprüchen zurück. Nicht zuletzt fehlen Sanktionen bei Regelverstößen. [3] [4]
Zielkonflikte
Wenn im arbeitsweltlichen Kontext soziale, ökologische und ökonomische Dimensionen von Nachhaltigkeit gleichermaßen berücksichtigt werden sollen, gibt es Zielkonflikte, z. B. bei der Entscheidung über Standortverlagerungen vor dem Hintergrund von Produktionskosten, Umweltaspekten und Arbeitsplatzsicherheit. Kurzfristige shareholderorientierte Ziele stehen häufig im Gegensatz zu langfristigen stakeholderorientierten Zielen, die eher sozialen und ökologischen Nachhaltigkeitsdimensionen zugeordnet werden können. [5]
Zielkonflikte verstärken sich womöglich, wenn zusätzlich Generationenperspektiven berücksichtigt werden, z. B. bei der Bewertung der Rolle des Klimawandels für die eigene Lebensqualität. Die Einschätzungen von jungen und älteren Menschen gehen hier durchaus auseinander.

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