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07008 Nachhaltigkeit im Beschaffungsmanagement

Eine Anstrengung hin zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen bedeutet mehr Nachhaltigkeit im Beschaffungsmanagement. Der Hebel ist immens, die erzieherische Wirkung im Inneren substanziell, die Imagewirkung nach außen ist unabdingbar geworden. Dieser Beitrag gibt Denkanstöße und Praxistipps beim Verankern von umweltgerechtem bzw. nachhaltigem Einkaufen in Betrieben, Institutionen und Verwaltungen. Es ist keine Sammlung von Einzelempfehlungen, diese sind in den angegebenen und frei zugänglichen Quellen und Verweisen gut und hinreichend vorhanden. Vielmehr werden über Erklärungen und Beispiele Wege und Orientierungsmarken aufgezeigt, wie Nachhaltigkeit im zeitgemäßen Beschaffungsmanagement einer modernen Einkaufsorganisation ausgestaltet werden sollte.
von:

1 Vorbemerkungen

Noch immer wird das Beschaffungsmanagement und auch sein Teilgebiet, der operative Einkauf, eingebettet in eine ausgefeilte Materialwirtschaft als betrieblichen Funktionsbereich, in seinen Auswirkungen auf den langfristigen Unternehmenserfolg von vielen Führungskräften unterschätzt. Zu starkes „Schielen” auf kurze Amortisationszeiträume (return on invest, RoI) und zu seltene Betrachtung der totalen Nutzer- und Lebenszykluskosten (total costs of ownership, ToCo) sind die häufige Ursache, weil die Entlohnungssysteme noch immer an zu kurzfristigen „Erfolgen” wie Anschaffungskostenminimierung, Budgetunterschreitung etc. ausgerichtet sind.
Einkaufen wird bis heute insbesondere von technikorientierten und MINT-dominierten (MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) Produktionsunternehmen allzu häufig auf eine Art „Erfüllungshilfe” bei der Umsetzung von Ingenieursideen für beispielsweise Produktionslayouts, Maschinenparks, Forschungs- und Entwicklungsausstattung oder im Dienstleistungsbereich als „besorgende Einheit” mit dem verkürzten Ziel o. g. niedriger Anschaffungskosten reduziert – und dem Diktat von Kostenstellenträgern und allein fachlichen Entscheidern unterstellt. Dies lässt auf eine wenig zukunftsorientierte Unternehmensführung und falsche Leitvorgabe für die Beschaffung mit Blick auf die Entwicklungsperspektiven des 21. Jahrhunderts schließen.
Beschaffung als große Chance begreifen
Ein fortschrittliches Beschaffungsmanagement (procurement) mit einem effektiven operativen Einkauf (i. d. R. purchasing management) muss zunächst in der Unternehmensleitung als stabilisierendes Element für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens wahrgenommen und akzeptiert werden. Es sollte in seiner Orientierung nachhaltig ausgelegt sein, straffe Strukturen mit gut proportioniertem Durchgriff auch gegenüber Bedarfsträgern und -stellern beinhalten und im Rahmen des wirtschaftlich Vertretbaren stets wohlinformierte, umsichtige sowie im Sinne des Wortes preiswerte Entscheidungen treffen.

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