03205 Mobil, remote oder hybrid arbeiten
Man kann davon ausgehen, dass mobiles Arbeiten für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch nach der Coronapandemie zur Normalität wird. Unternehmen sollten daher entsprechende Regelungen treffen.
In diesem Beitrag finden Sie zwei verhandelte Vereinbarungen zum mobilen Arbeiten. Arbeitshilfen: von: |
1 Mobil arbeiten während der Pandemie
Spätestens seit Beginn der Covid-19-Pandemie sind Homeoffice und mobiles Arbeiten in der Arbeitswelt angekommen. Die Pandemie ist ein Katalysator für mobile Arbeit. Repräsentative Befragungen von Beschäftigten bringen das zum Ausdruck. Ein Viertel der Erwerbstätigen in Deutschland hat Ende Januar 2021 vorwiegend oder ausschließlich im Homeoffice gearbeitet. Ende Juni 2020 arbeiteten rund 16 % der Befragten überwiegend oder ausschließlich zu Hause. Weitere 17 % gaben an, abwechselnd im Betrieb oder zu Hause zu arbeiten. Vor Ausbruch der Pandemie haben nur 4 % überwiegend oder ausschließlich zu Hause gearbeitet [1] .
Entwicklung nicht rückgängig zu machen
Beschäftigte selbstbestimmter arbeiten zu lassen hat Einzug gehalten in Führungsetagen. Wünsche von Menschen nach einer stärker an ihren Lebenssituationen orientierten Arbeitszeit, nach mehr Wahlfreiheit und Zeitsouveränität spiegeln sich in jüngeren Tarifabschlüssen (IG Metall, IG BCE, Deutsche Bahn etc.). Geld wurde in technisch notwendige Infrastruktur investiert. Auch der Koalitionsvertrag der Bundesregierung greift das Thema auf und spricht sich für eine Erleichterung, Förderung und rechtliche Rahmung mobiler Arbeit aus. Man wird davon ausgehen können, dass Arbeit im Homeoffice auch nach der Pandemie ein Baustein im Arbeitsleben für breitere Beschäftigtengruppen sein wird. Gleichwohl gilt dieser Trend nicht gleichermaßen in allen Berufen, Branchen, Unternehmen und Verwaltungen.
Beschäftigte selbstbestimmter arbeiten zu lassen hat Einzug gehalten in Führungsetagen. Wünsche von Menschen nach einer stärker an ihren Lebenssituationen orientierten Arbeitszeit, nach mehr Wahlfreiheit und Zeitsouveränität spiegeln sich in jüngeren Tarifabschlüssen (IG Metall, IG BCE, Deutsche Bahn etc.). Geld wurde in technisch notwendige Infrastruktur investiert. Auch der Koalitionsvertrag der Bundesregierung greift das Thema auf und spricht sich für eine Erleichterung, Förderung und rechtliche Rahmung mobiler Arbeit aus. Man wird davon ausgehen können, dass Arbeit im Homeoffice auch nach der Pandemie ein Baustein im Arbeitsleben für breitere Beschäftigtengruppen sein wird. Gleichwohl gilt dieser Trend nicht gleichermaßen in allen Berufen, Branchen, Unternehmen und Verwaltungen.
1.1 Was ist mobile Arbeit?
Mobil ist Arbeit, wenn außerhalb der Betriebsstätte gearbeitet wird mit einem Stundenumfang von mindestens 10 Stunden und wenn mobile IT eine Rolle spielt und Online-Datenübertragung benutzt wird. So oder so ähnlich lauten recht weitverbreitete Definitionen. Es gibt eine Vielzahl von Begriffen, wenn gemeint ist, dass Arbeit nicht mehr an einen festen Ort und ggf. auch nicht an feste Zeiten gebunden ist. Das ortsflexible Arbeiten wird auch als mobile Arbeit, Telearbeit, Homeoffice, Heimarbeit oder hybride Arbeit bezeichnet.
Begriffe nicht klar definiert
Die unterschiedlichen Begriffe werden nicht immer trennscharf verwendet. Unter Umständen ist nicht klar, welcher gesetzliche Rahmen gilt, wenn die Begriffe nicht klar definiert sind. IT-gestützte mobile Arbeit kann Teleheimarbeit sein, jedoch sind in der Regel die heutigen mobilen Arbeitsplätze nicht nach ergonomischen Bildschirmarbeitsplatzprinzipien der Teleheimarbeit ausgestattet. Die klassische Mobilität in der Arbeit, z. B. Montage, Auslandseinsätze, Dienstreisen sowie die Arbeit bei Kunden/Kundinnen ist meist ausgeklammert, wenn es in neueren Vereinbarungen um mobiles Arbeiten geht.
Die unterschiedlichen Begriffe werden nicht immer trennscharf verwendet. Unter Umständen ist nicht klar, welcher gesetzliche Rahmen gilt, wenn die Begriffe nicht klar definiert sind. IT-gestützte mobile Arbeit kann Teleheimarbeit sein, jedoch sind in der Regel die heutigen mobilen Arbeitsplätze nicht nach ergonomischen Bildschirmarbeitsplatzprinzipien der Teleheimarbeit ausgestattet. Die klassische Mobilität in der Arbeit, z. B. Montage, Auslandseinsätze, Dienstreisen sowie die Arbeit bei Kunden/Kundinnen ist meist ausgeklammert, wenn es in neueren Vereinbarungen um mobiles Arbeiten geht.
Mitbestimmung Betriebsrat
Der Betriebsrat hat nach dem Betriebsrätemodernisierungsgesetz von 2021 das Recht, bei der Gestaltung von mobiler Arbeit mitzubestimmen (§ 87 Abs. 1 Nr. 14 BetrVG). Entsprechend den skizzierten Entwicklungen der letzten Zeit hat sich bei den Schwerpunkten der Betriebsratsarbeit während der Pandemie auch das Homeoffice in den Vordergrund gedrängt. An erster Stelle steht das Thema „Corona und die Folgen für den Betriebsablauf”, mit dem sich 88 % der Betriebsräte und 93 % der Personalräte beschäftigt haben. Danach folgen „Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung” sowie auf Platz drei „Mobile Arbeit und Homeoffice” [2] .
Der Betriebsrat hat nach dem Betriebsrätemodernisierungsgesetz von 2021 das Recht, bei der Gestaltung von mobiler Arbeit mitzubestimmen (§ 87 Abs. 1 Nr. 14 BetrVG). Entsprechend den skizzierten Entwicklungen der letzten Zeit hat sich bei den Schwerpunkten der Betriebsratsarbeit während der Pandemie auch das Homeoffice in den Vordergrund gedrängt. An erster Stelle steht das Thema „Corona und die Folgen für den Betriebsablauf”, mit dem sich 88 % der Betriebsräte und 93 % der Personalräte beschäftigt haben. Danach folgen „Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung” sowie auf Platz drei „Mobile Arbeit und Homeoffice” [2] .
1.2 Chancen und Risiken mobiler Arbeitsformen
Vorteile
Die Erfahrungen von Beschäftigten mit dem Homeoffice in Coronazeiten sind unterschiedlich. So sagen 77 % in einer repräsentativen Befragung, das Homeoffice erleichtere die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. 60 % glauben, die Arbeit zu Hause effektiver organisieren zu können als im Betrieb. Allerdings haben 60 % der Befragten mit Homeoffice-Nutzung den Eindruck, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen [3] . Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben kann im Homeoffice sehr gut gelingen, sofern Beschäftigte sich zu Hause gut organisieren können. Für Pendler entfällt der tägliche Weg zur Arbeit, man spart Zeit und Kosten.
Die Erfahrungen von Beschäftigten mit dem Homeoffice in Coronazeiten sind unterschiedlich. So sagen 77 % in einer repräsentativen Befragung, das Homeoffice erleichtere die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. 60 % glauben, die Arbeit zu Hause effektiver organisieren zu können als im Betrieb. Allerdings haben 60 % der Befragten mit Homeoffice-Nutzung den Eindruck, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen [3] . Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben kann im Homeoffice sehr gut gelingen, sofern Beschäftigte sich zu Hause gut organisieren können. Für Pendler entfällt der tägliche Weg zur Arbeit, man spart Zeit und Kosten.
Für Unternehmen entstehen Wettbewerbsvorteile im Ringen um Talente, man spart ggf. Büroflächen und Produktivitätszuwächse sind denkbar.