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02305 Ecomapping® und EMASeasy™ – die Erfolgsmethode zum mitarbeiter- und motivationsorientierten Umweltmanagement

Kleine und mittlere Unternehmen scheuen oft den hohen Aufwand und die Kosten, die mit der Einführung eines Umweltmanagementsystems verbunden sind. Dieser Beitrag stellt mit Ecomapping™ und EMASeasy™ eine einfache und standardisierte Methodik dar, mit deren Hilfe KMU mit vertretbarem Aufwand-Nutzen-Verhältnis ein Umweltmanagementsystem einführen können.
Arbeitshilfen:
von:
TMTM

1 Ausgangssituation und Rahmenbedingungen für KMU

Kleinste und kleine Unternehmen bilden schon immer das Rückgrat der Wirtschaft in Europa und weltweit. Sie stellen über 95 Prozent aller Unternehmen dar und leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung, zum sozialen Zusammenhalt und zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Viele dieser Unternehmen haben höchstens fünf Beschäftigte.
Abb. 1: Anteil der KMU in Deutschland mit eingeführtem UMS
In Deutschland verursachen ca. 3,7 Millionen KMU einen erheblichen Anteil der Umweltbelastung, beschäftigen sich aber immer noch zu wenig mit dem Thema Umweltmanagement: So beträgt der Anteil der kleinen und mittleren Unternehmen mit Umweltmanagementsystemen weniger als 0,1 % (s. Abb. 1).
Gründe für die Zurückhaltung:
Geringer Informationsgrad über umweltrechtliche Bestimmungen und Verantwortlichkeiten der Führungskräfte (Unternehmer-/Betreiberpflichten); Anforderungen und Auswirkungen auf die Umwelt sind kaum bekannt oder werden stark unterschätzt;
mangelnde Ressourcen für die Lösung umweltbezogener Fragen; in KMU sind oft keine betriebsinternen Umweltfachleute vorhanden;
Unsicherheit, ob Umweltengagement auch dazu beiträgt, Kundenbedürfnisse zu befriedigen;
fehlende Überzeugung, dass durch verbesserte Umweltleistung Kosteneinsparungen erzielt werden (können);
Ungleichgewicht zwischen Denken und Handeln (positive Einstellung zur Umwelt wird nicht in Handlungen umgesetzt);
geringe Beschäftigung mit Prozessorientierung oder Organisationssystemen im Unternehmen („Kulturschock Managementsystem”);
in der Praxis dominieren informelle Betriebsabläufe und Informationsflüsse (wenige dokumentierte Regelungen);
bisher keine oder geringe Nachfrage von Kunden nach Umweltaspekten (das ändert sich in einigen Branchen zum Teil sehr rasch durch Green-Supply-Chain-Initiativen mit erweiterten Lieferantenbewertungen und Audits bei Zulieferern oder die CSR-Berichtspflicht für börsennotierte Unternehmen sowie sensiblere Konsumenten);
verhältnismäßig hohe Implementierungs- und Zertifizierungskosten als De-facto-Barriere (Aufwand bzw. Kosten pro Beschäftigtem sind in KMU höher als bei größeren Unternehmen);
geringer Informationsgrad über Fördermöglichkeiten betrieblicher Umweltberatung und von Investitionen zur Ressourceneffizienzsteigerung;
vielfach ist unter KMU die Meinung verbreitet, dass EMAS oder ISO 14001 nur etwas für Großunternehmen ist.
Unterstützung der obersten Leitung wesentlich
Eine entscheidende wichtige Erkenntnis seit Einführung der grundlegenden Regelwerke EMAS (seit 1993) und ISO 14001 (seit 1996) ist, das die Akzeptanz und zunehmende Verbreitung von zertifizierten Umweltmanagementsystemen in Kleinstunternehmen (1–10 Mitarbeiter), kleinen (11–50 Mitarbeiter) und mittleren Unternehmen oder Organisationen (51–250 Mitarbeiter) insbesondere von der methodischen Herangehensweise beim Implementierungsprozess, der Qualifikation der internen Umweltmanagementbeauftragten und deren Unterstützung durch die oberste Leitung sowie einer motivierenden Beratung und Begleitung durch externe Berater abhängt.
Auf KMU zugeschnittene Methodik
Um die Anforderungen der UM-Norm ISO 14001:2015 bzw. der 2017 angepassten EMAS-Verordnung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) angemessen, d. h. mit vertretbarem Aufwand-Nutzen-Verhältnis umsetzen zu können, bedarf es einer möglichst einfachen, effektiven und standardisierten Methodik, die auf den Betriebsalltag und die Mitarbeiter in KMU zugeschnitten ist.
Der Umweltberater Heinz-Werner Engel entwickelte Ende der 90er Jahre mit dem Ecomapping/EMASeasy™-Konzept einen effektiven und kostengünstigen Ansatz, um in Kleinstunternehmen ein vollwertiges Umweltmanagementsystem nach EMAS aufzubauen.
Vorzüge EMASeasy
Die unter dem Namen EMASeasy™ bekannt gewordene Methodik basiert auf dem von der EU-Kommission und DG Environment (DG: Direction Generale) als Beste-Praxis-Beispiel anerkannten Ecomapping-Tool. EMASeasy besticht durch seine logische, d. h. Schritt für Schritt nachzuvollziehende Arbeitsmethodik, schlanke Dokumentationsstruktur und die aktive Einbindung der Mitarbeitenden, womit eine hohe Akzeptanz und Motivation bei den Anwendern erreicht wird.
EMASeasy™ wurde ab 2005 federführend von Dr. Stefan Müssig mit einigen KMU-erfahrenen und methodenkompetenten Beraterkollegen im deutschsprachigen Raum eingeführt und in zahlreichen Einzel- und Gruppenberatungsprojekten sowie vielen unterschiedlichen Branchen mit großem Erfolg angewendet.
Inzwischen gibt es allein in Deutschland rund 200 Unternehmen bzw. Organisationen, die mit diesem motivations- und mitarbeiterorientierten Ansatz ein vollwertiges UMS eingeführt haben (ca. 90 % davon sind EMAS-zertifiziert). Über erfolgreiche Projekte wird regelmäßig im EMAS-Newsletter der UGA-Geschäftsstelle berichtet (www.emas.de). [1]
EMASeasy funktioniert
Die aktuell weiterentwickelte EMASeasy-Toolbox deckt alle neuen Anforderungen der Umweltmanagementsystemnorm ISO 14001:2015 bzw. der EMAS-Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 in Verbindung mit Verordnung (EU) 2017/1505 ab und ist nicht zuletzt durch die Anpassung an die High-Level-Struktur voll kompatibel zu allen prozessorientierten Managementsystemen.
Guter Ansatz für Gruppenberatung bzw. Konvoi-Projekte
Bestens bewähren sich die weitgehend standardisierten Vorlagen vor allem in Gruppenberatungs- bzw. Konvoi-Projekten, in denen mehrere Unternehmen oder Organisationen sich einen methodisch qualifizierten EMASeasy-Berater „teilen” und im abschließenden Zertifizierungsprozess ggfs. sogar einen gemeinsamen Umweltgutachter oder Auditor beauftragen können. Mit den in z. B. in Baden-Württemberg [2] und Bayern [3] geförderten Gruppenberatungen lassen sich die externen Beratungskosten pro Betrieb sehr niedrig halten. Zusätzlich profitieren die Teilnehmer im Konvoi-Verfahren vom Praxis- und Erfahrungsaustausch untereinander und dem gegenseitigen Motivationsschub bei den gemeinsamen Workshops.

2 Ecomapping als „Einstieg" ins Umweltmanagement

Visuelles standardisiertes Instrument für Umweltprüfung
Ein Bild sagt mehr als viele Worte: Aus dieser Überzeugung heraus wurde Ecomapping™ als visuelles und standardisiertes Instrument für die Umweltprüfung (Ist-Analyse zur Einführung des UMS) in Unternehmen entwickelt. Die benötigten Informationen und Feststellungen werden bei ausführlichen Betriebsbegehungen gemeinsam mit den Mitarbeitenden zusammengetragen und in Karten bzw. Grundrissplänen, den sogenannten Ecomaps, dargestellt.
Ecomapping™ dient im Einzelnen dazu,
die direkten und indirekten betrieblichen Umweltaspekte und Umweltauswirkungen zu ermitteln bzw. die Umweltleistung zu bewerten,
einen Aktionsplan mit Verbesserungsmaßnahmen zu erstellen,
umweltbezogene Daten im Betrieb zu erfassen und zu kommunizieren,
die Ist-Analyse zielgerichtet im „Do-it-yourself”-Verfahren ohne großes Fachwissen durch Beobachtung, Kommunikation, Geduld und mit wenig Papier durchzuführen und
die Mitarbeiter aktiv einzubinden und dabei zum „Learning by doing" anzuleiten.
Ecomapping
Ecomapping ist inzwischen ein weltweit verbreitetes, vielfach genutztes und anerkanntes Einstiegsmodul ins Umweltmanagement und umfasst in der aktuellen Version folgende Schritte bzw. Arbeitsdokumente:
1.
einen Übersichts- oder Lageplan zur Darstellung des Standorts, der umgebenden Flächennutzung (Industrie-, Gewerbe-, Mischgebiet), der Beziehung zur Nachbarschaft und der spezifischen Situation betreffend Anliefer- und Berufsverkehr,

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