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03440 Betriebsvereinbarungen zum betrieblichen Vorschlagswesen und Ideenmanagement

Innovationen sind für Unternehmen in sich schnell verändernden Markt- und Wettbewerbssituationen überlebenswichtig. Das Wissen in den Köpfen der Beschäftigten zu nutzen, kann Gold wert sein. Wie kommt man als Unternehmen da ran? Wer entscheidet darüber, was eine gute Idee ist und was nicht? Wie können Beschäftigte motiviert werden, ihre Ideen zu formulieren? Wie werden sie angemessen am Erfolg beteiligt? Das betriebliche Vorschlagswesen ist seit 1972 bzw. seit 1974 durch Betriebs- und Personalräte mitbestimmungspflichtig. Aber Organisationsstrukturen für die Beteiligung und Mitbestimmung von Beschäftigten und ihren Interessenvertretungen sind nicht in allen Unternehmen und Verwaltungen vorhanden. Hier lesen Sie, wie es gehen kann.
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1 Konzeptionen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten von betrieblichem Vorschlagswesen, Ideenmanagement und kontinuierlichem Verbesserungsprozess in Betriebsvereinbarungen

1.1 Begriffliche Abgrenzungen und Überschneidungen

Technische und soziale Innovationen
Innovative Unternehmen haben Wettbewerbsvorteile auf den sich schnell verändernden Märkten. Innovativ zu sein ist überlebenswichtig. Es bedeutet Ideen umzusetzen, um kostengünstiger zu produzieren, neue Prozesse und Verfahren zu etablieren, neue Produkte zu finden und am Markt der Konkurrenz davonzulaufen. Innovationen machen sich am deutlichsten im technischen Fortschritt bemerkbar. Aber es gibt auch soziale Innovationen, die neue soziale Praktiken finden, neue Strukturen hervorbringen, die dabei helfen, Probleme besser zu lösen, neue Organisationsformen zu finden und sogar Verbesserungen im gesellschaftlichen Zusammenleben zu erreichen (z. B. Repair-Cafés, Tauschbörsen). Heute sind nicht nur der Staat, Forschungseinrichtungen sowie Unternehmungen Treiber von Innovationen, sondern jeder in der Gesellschaft ist quasi aufgerufen und kann innovativ zur Lösung von Problemen und offenen Fragen beitragen. Internetbasierte Vernetzung und IT-Anwendungen erleichtern kreative Prozesse.
Innovationsfreundliches Klima ist selten
Obwohl Innovationen lebenswichtig sind, verfügen längst nicht alle Unternehmen und Verwaltungen über ausgereifte Organisationsstrukturen, um ein innovationsfreundliches Klima zu schaffen. Eine Variante, um Ideen von Beschäftigten systematisch aufzugreifen, ist das betriebliche Verbesserungsvorschlagswesen (BVW). Diese seit 1972 bzw. 1974 mitbestimmten Strukturen kanalisieren Ideen und sorgen für gleichberechtigte und transparente Behandlung. Schließlich sollten Ideen nicht nach der Nase des Ideengebers, sondern nach ihrem Wert bewertet und auch entsprechend honoriert werden können.
Wissens- und Ideenmanagement
Wachsende Anforderungen der digitalisierten Wissensgesellschaft und des internationalen Wettbewerbs schlagen sich in Unternehmen und Verwaltungen im Wissensmanagement nieder. Das betriebliche Wissen und seine Verbreitung bei den Beschäftigten werden daher systematisch organisiert. Das Wissen und die kreativen Potenziale bzw. Ideen werden als treibende Faktoren gezielt nutzbar gemacht, um Unternehmen weiterzuentwickeln. Der Begriff Ideenmanagement (IDM) wird heute oft synonym zum BVW verwendet. Er entstand jedoch erst später, als man erkannte, wie überlebenswichtig Innovationen für ein Unternehmen sind, und entsprechende Managementsysteme entwickelt wurden. Daher wird das Ideenmanagement auch mit dem sogenannten kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) verknüpft. Die Diskussion über Verbesserungsmöglichkeiten wird beim KVP in Gruppen und Teams konsequent gefördert. Zunehmend wird das IDM auch durch den Einsatz von modernen IT- und Datenbanksystemen untermauert.

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