Der Begriff „Umweltmanagement” ist in vielen Unternehmen immer noch mit Vorurteilen behaftet. Sowohl bei der Geschäftsleitung als auch bei den Führungskräften und Mitarbeitern gilt die Thematik des Umweltmanagements als Kostentreiber und Zeitverschwendung. Dabei geht es nicht um fehlendes Verständnis für die Wichtigkeit der Thematik. Vielmehr ist es problematisch, den Mehrwert der umweltbezogenen Bemühungen darzustellen und diesen den verursachten Kosten gegenüberzustellen. Auf der einen Seite gibt es sehr offensichtliche Effekte. Ein niedrigerer Energieverbrauch beispielsweise führt logischerweise zu geringeren Kosten. Schwieriger wird es, Synergieeffekte messbar zu machen und als Mehrwert für das Unternehmen zu errechnen, obwohl sie erkennbar zu Kostensenkungen führen. Schon die gestiegene Sensibilität in Bezug auf das Thema Stromverbrauch kann im Büro einen großen Effekt auf die Stromkosten haben. Wie hoch dieser ist, lässt sich jedoch nicht ohne Weiteres ermitteln.

Ziel dieses Beitrags ist es, nicht nur den Nutzen und die Kosten von Umweltmanagementsystemen darzustellen, sondern vielmehr auch Möglichkeiten aufzuzeigen, den Mehrwert der erbrachten Umweltleistungen zu messen. Zunächst wird also der Nutzen von Umweltmanagementsystemen für Unternehmen dargestellt. Anschließend folgt eine Darstellung der auftretenden Kosten beim Aufbau und Betrieb eines UMS. Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit der wertorientierten Darstellung des Nutzens von Umweltleistungen und den dazugehörigen Synergieeffekten. Im Speziellen wird der Sustainable Value Added als Möglichkeit dargestellt, den Anteil des geschaffenen monetären Werts zu ermitteln, der durch den effizienten und sozialen Ressourceneinsatz entstanden ist.